Der Great-Smoky-Mountains-Nationalpark ist der mit Abstand am meisten besuchte Nationalpark der USA. Über neun Millionen Besucher kommen jährlich in den Great-Smoky-Mountains-Nationalpark. Das waldreiche Schutzgebiet befindet sich im Osten der USA und befindet sich zu Teilen im US-Bundesstaat Tennessee und in North Carolina. Die Great Smoky Mountains zählen zu den südlichen Appalachen. Die Fläche des Nationalparks beträgt 2.110 km². Gegründet wurde der Great-Smoky-Mountains-Nationalpark im Jahre 1934. Schon die Native Americans der Cherokee bezeichneten die Great Smoky Mountains als „blau-rauchende Berge“ aufgrund der häufigen Nebelschwaden in den Wäldern der Region. Der Nationalpark bietet eine reichhaltige Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten. Immer wieder werden in der waldreichen Region neue Tier- und Pflanzenarten entdeckt. Mit 2.025 Meter Höhe ist der Clingmans Dome die höchste Erhebung im Great-Smoky-Mountains-Nationalpark. Abgesehen von der Natur der wunderschönen Wälder, sind die zahlreichen Wasserfälle und ursprünglichen Bachläufe innerhalb der geschützten Region äußerst sehenswert.
Die ersten weißen Siedler kamen im 18. Jahrhundert in das Gebiet der Great Smoky Mountains. Im Jahre 1830 unterschrieb der damalige US-Präsident Andrew Jackson ein für die Native Americans folgenschweres Gesetz, den „Indian Removal Act“. Daraufhin wurden die im Gebiet der Great Smoky Mountains ansässigen Cherokee auf brutale und menschenverachtende Weise „verjagt“. Der Übermacht der Weißen hatten die Cherokee letztlich nichts entgegenzusetzen. Die Cherokee-Natives wurden in eigens für sie geschaffene Reservate, in für weiße Siedler wertlose Landstriche umgesiedelt. Umsiedeln bedeutete, dass die Native Americans ihre neue Heimat zu Fuß erreichen mussten. Dieser unmenschliche Akt an dem Volk der Cherokee, ein Todesmarsch, ging als„Trail of Tears“ in die Geschichte ein.
Hunderte Meilen mussten die Cherokee zu Fuß zurücklegen. Wer unterwegs nicht starb, der kam im Reservat zu Tode. Unzählige Menschen verstarben an von Europäern eingeschleppten Krankheiten. Nur wenige der Native Americans überlebten das grausame Martyrium. Einige der Cherokee konnten sich der Vertreibung entziehen. Ihr Versteck war die Region des heutigen Great-Smoky-Mountains-Nationalparks. Vollständig wurden die Natives also nicht aus dem Gebiet vertrieben. Noch heute gibt es Nachfahren der damals versteckt lebenden Native Americans in den Appalachen.
Nachdem die Ureinwohner vertrieben waren, entwickelte sich eine florierende Holzindustrie in den Great Smoky Mountains. Die Erschließung Amerikas durch die Eisenbahn verschaffte der Holzindustrie neue und unersättliche Absatzmärkte. So wurde das Holz aus den Great Smoky Mountains in weite entfernte Regionen des jungen amerikanischen Staatenbundes transportiert. Weitsichtige Zeitgenossen stellten bald fest, dass durch den Holzeinschlag die wertvolle Natur der Great Smoky Mountains unwiederbringlich zerstören wird, falls der Holzeinschlag in diesem Tempo fortschreitet. Sie verbündeten sich zum Schutz der Wälder. Im Jahre 1926 hatten sie so viel Geld gesammelt, dass sie große Areale der Smoky Mountains kaufen konnten. Die dort ansässigen weißen Siedler und die Holzindustrie mussten daraufhin das Schutzgebiet verlassen.
Die Waldflächen im Great Smoky Mountains National Park besitzen riesige Dimensionen. Innerhalb des Schutzgebietes werden fünf Arten von Laubwäldern und Nadelwäldern unterschieden. Insgesamt besitzt der Nationalpark etwa 130 Arten an Laubholz und Nadelhölzern und 100 Straucharten. Die Anzahl der Pflanzenarten der Region insgesamt wird auf über 4.000 geschätzt, davon etwa 1.600 blühende Pflanzen. Das Freilichtmuseum von Oconaluftee ist sehr sehenswert. Man sieht dort historische Bauten (Wohnhäuser, Scheunen, Kirchen, Schulen und Mühlen) aus der Zeit der Erstbesiedlung durch Weiße. Insgesamt verfügt der Nationalpark etwa über 80 historische Gebäude dieser Art. Nur saisonal sind die beiden Getreidemühlen im Schutzgebiet geöffnet. Während der Erntesaison kann man dort beim Mahlen von Maismehl zuschauen.
Die Zahl der Säugetiere wird auf über sechzig geschätzt. Recht häufig (fast 2.000 Exemplare) trifft man den Schwarzbären in den Great Smoky Mountains an. Auch weitere größere Säugetierarten, wie der Rotwolf und Weißwedelhirsche, leben im Schutzgebiet. An Kleinsäugetieren sind die Grau- und Streifenhörnchen, sowie Murmeltiere in den bergigen Regionen, weit verbreitet. Etwa 240 Vogelarten wurden in der geschützten Region gezählt, dazu etwa 80 Reptilien- und Amphibienarten. In den Gewässern des Great-Smoky-Mountains-Nationalpark tummeln sich zahlreiche, auch gefährdete Fischarten. Das geschützte Gebiet ist als sehr artenreich und für Mensch und Natur äußerst wertvoll zu bezeichnen.
Die Wälder der „Smokies“ werden von unzähligen Wanderwegen durchkreuzt. Ihre Gesamtlänge beträgt etwa 1.400 Kilometer. Besonders beliebt ist es bei den Amerikanern, mit seinem Auto eine Tour auf einem der Scenic Drives durch den Nationalpark zu absolvieren. Mehr als 600 Kilometer für Autos gut nutzbare Straßen besitzt der Appalachen-Nationalpark. Die Höchstgeschwindigkeit im Schutzgebiet beträgt 30 Meilen, das sind 48km/h. Die Scenic Drives bieten unglaublich schöne Aussichten über den von Wäldern geprägten Nationalpark. Der Indian Summer verwandelt jedes Jahr im Herbst die Wälder des Nationalparks in ein buntes und leuchtendes Farbenmeer.
Der Great-Smoky-Mountains-Nationalpark ist für zahlreiche Freizeitaktivitäten hervorragend geeignet. Neben den Auto-Touren sind Wandern, Fahrradfahren, Fischen, Klettern, Reiten, Tierbeobachtung und Camping sehr beliebt. Außerhalb der betreuten Campingplätze ist das Campen auch im Hinterland des Nationalparks möglich. Man benötigt dazu die Erlaubnis der Nationalparkverwaltung. Besucherzentren befinden sich in den Gemeinden Sevierville, Gatlinburg und Townsend. Geöffnet ist der große und vielfältige Appalachen-Nationalpark ganzjährig, außer an Weihnachten.